Bienenstiche beim Imkern. Antworten zu wirklich allen Fragen!
Hier erfährst Du, wie Du mit dem Risiko Bienenstiche beim Imkern bestens umgehst und sorgenfrei deine Zeit an den Bienen verbringst.
Keine Bienenstiche beim Imkern zu bekommen, kann ich dir als Neuimker*in leider nicht versprechen, aber den besten Umgang damit erfährst Du garantiert hier.
Wöchentlich begibst Du dich zu deinen 2 bis 5 Völkern und stehst bis zu 200.000 Bienen jede Woche aufs Neue gegenüber, Auge in Auge.
Gerade bei ungünstigem Wetter oder dem versehentlichen quetschen von Bienen besteht immer die Gefahr gestochen zu werden.
Keine Angst jedoch, die Honigbienen sind heute so gezüchtet, dass sie sehr sanftmütig sind und nur stechen, wenn sie sich ernsthaft bedroht fühlen.
Doch wann ist dies eigentlich der Fall und können eigentlich alle Bienen stechen? Was passiert nach dem Bienenstich? Ist ein Stich harmlos und wann besteht Lebensgefahr? Und vor allem, wie schützt Du dich als Imker*in am besten vor Stichen?
Alle Antworten auf diese Fragen zu Bienenstiche beim Imkern und noch viele weitere Tipps hast Du gleich drauf.
Los gehts.
Welche Honigbienen aus meinem Volk stechen eigentlich?
Die Arbeiterbienen und die Königin können stechen, jedoch nicht immer wie Du gleich lesen wirst. Die Drohen haben keinen Stachel und können nicht stechen.
Das Bienenvolk hast Du schon kennengelernt oder? Gut, dann weißt Du ja schon, dass es neben einer Königin und ein paar Tausend Männern, den Drohen, die Arbeiterinnen sind, die den größten Teil der Bienen in einem Volk ausmachen.
Zum Stechen haben die Arbeiterbienen und die Königin eine Giftdrüse mit Stachel. Aufgrund der immensen Legeleistung von bis zu 2000 Eiern am Tag sticht die Königin jedoch so gut wie niemals.
Anders sieht das bei den Arbeiterinnen aus, die mit einem Alter von ca. 19 Tagen ihre Giftdrüse vollkommen entwickelt haben und nun auch bis zu 0,1 mg Gift¹ injizieren
können.
Die jungen Babyarbeiter Bienen können also noch kein Gift verteilen und stechen somit auch nicht, wenn Du in dein Bienenvolk schaust.
Meistens sind es die Arbeiterinnen, die Du auch schon draußen bei den Blumen finden wirst, die bei den Arbeiten am Bienenvolk sich für ihr Volk einsetzen und ggf. stechen.
Wann stechen Bienen?
Zu verteidigen haben Honigbiene immer nur ihre Behausung mit Brut und Vorräten.
Ein im Baum hängender Bienenschwarm hat z. B. nichts zu verteidigen und wird kaum stechen, weil er nichts zu verteidigen hat.
Im Gegenteil, ein Bienenschwarm ist nicht nur der Witterung schutzlos ausgeliefert.
An den Völkern bei der Brut ist jedoch Obacht geboten, wenn Du deine Völker öffnest können immer Bienen stechen.
Neben der Verteidigung von ihrer Behausung, können die Bienen auch stechen, wenn sie in irgendeiner Form gequetscht werden. Du fängst z. B. ein Bienenschwarm ein und übersiehst eine Biene unter den Achseln, dann kann das ein Stich zur Folge haben. Oder Du imkerst barfuß, was Du tunlichst unterlassen solltest.
Wie schützt Du dich am besten vor Bienenstichen beim Imkern?
Da Du es allein bei einem Volk bereits mit ca. 15000 stechfähigen Arbeiterbienen zu tun hast, ist es sehr gut möglich, dass eine Biene sticht. Deshalb gilt:
Trage Schutzkleidung bevor Du bei den Bienen bist.
Um Bienenstiche beim Imkern zu vermeiden, bedeutet dies für dich Folgendes: Du ziehst VOR dem Bienenbesuch deine Imkerjacke inkl. Kopfschutz und Handschuhe an.
Du trägst festes Schuhwerk und achtest darauf, dass deine Hose in den Schuhen ist.
Deine Bienen werden immer von unten nach oben krabbeln, also die Hose unbedingt in die Schuhe stecken.
Wenn Du alles angezogen hast, dann kontrolliere VOR deinem Bienenbesuch, ob auch alle Reißverschlüsse zugezogen sind und dein Anzug wirklich bienendicht ist.
Wie oft habe ich vergessen den Reißverschluss zuzumachen. Wiederhole meine Fehler nicht und denk an den Reißverschluss.
Das perfekte Wetter gegen Bienenstiche beim Imkern.
Wenn Du an die Bienen gehen möchtest, dann tue das bei gutem Wetter.
Gutes Bienenwetter ist, wenn die Bienen aus dem Volk ein und aus fliegen.
Bienen fliegen nicht bei Regen, Dunkelheit oder heftigem Sturm.
Und im übrigen auch nicht bei weniger als 12 °C.
Nur in Ausnahmefällen ist es mit unter sogar sehr wichtig auch bei ungünstigem Wetter an die Bienen zu gehen, dann solltest Du deine Tiere jedoch nicht länger als nötig stören.
Hör auf zu suchen, fang an zu Imkern!
Benutze einen Smoker und lass die Bienen Koffer packen.
Wenn Du mit deinem Smoker Rauch machst, dann setze den Rauch richtig ein. So verhinderst Du Bienenstiche beim Imkern maßgeblich.
Bevor Du dein Bienenvolk überhaupt berührst, gibst Du zunächst etwas Rauch unter dein Bienenvolk und vor das Flugloch.
Nur wenn Du vor dem Öffnen deines Bienenvolks Rauch gibts, können sich die Bienen auf deinen Besuch einstellen.
Hast Du Rauch vor und unter das Bienenvolk gegeben, öffnest Du Das Volk und gibst auch hier erneut etwas Rauch hinein.
Immer wenn Du merkst, dass die Bienen die Oberträger deiner Rähmchen bedecken, gibts Du den Bienen ein paar Rauchstöße.
Wenn Du dich jetzt fragst was der ganze Rauch mit Koffer packen zu tun hat, dann sei dir kurz gesagt, was mit den Bienen passiert, wenn sie den Rauch wahrnehmen.
Bienen haben über Millionen von Jahren im Wald gelebt, bei einem Waldbrand – der Rauch symbolisiert den Brand – nehme die Bienen für eine eventuelle Flucht aus dem Volk Honig aus den Zellen auf und warten erstmal ab ob es heiß wird und sie fliehen müssen.
Deine Bienen sind also beschäftigt und nicht im Verteidigungsmodus.
Bei Gefahr senden die Bienen Alarmpheromone also Duftstoffe aus, die das Volk in die Verteidigung versetzen.
Der Rauch überdeckt die Alarmgerüche und hält die Anzahl an Bienen, die das Volk verteidigen wollen, gering. Weitere Bienenstiche beim Imkern kannst Du somit verhindern.
Öffne dein Bienenvolk nicht mehr als nötig.
Ich weiß, dein Volk ist neu für dich und Du willst am liebsten tagelang und auch bei Nacht in dein Bienenvolk schauen, aber das stört deine Bienen, denn normalerweise ist es im Bienenstock relativ dunkel und 35 °C warm.
Wenn Du also den Deckel die ganze Zeit offen lässt und Waben herausnimmst, um sie dir anzusehen, dann geht auch die Wärme verloren.
Kannst Du dir vorstellen, dass die Bienen das ärgert?
Die Babybienen brauchen Wärme und wenn die Bienen merken ihre Kinder erfrieren, dann
verstehst Du sicherlich, dass ihnen nichts übrig bleibt, als für ihre Kinder sich einzusetzen und zu stechen!
Also, öffne deine Bienen nur so kurz wie nötig und schließe den Deckel so schnell wie möglich!
Und weil ich selbst bei meinen ersten Völkern soooooo laaaaange reinschauen wollte, um alles zu entdecken, kann ich verstehen, wenn Du ebenfalls nicht die Sinne von deinen Bienen abwenden willst, deshalb schlage ich dir folgendes vor.
Ein Tipp, wenn Du beim Imkern nicht aus dem Staunen kommst.
Du hast von mir schon gelernt, dass Du mindestens mit zwei Völkern starten solltest und wenn Du wie ich damals schon jetzt weißt, dass Du dein Volk auch mal länger ansehen möchtest, als es eigentlich für die Bienen gut wäre,
dann fang mit drei Völkern an und nutze ein Volk als Studienobjekt.
Ein Imkerspruch sagt: Kaufe dir als Neuimker*in drei Völker, eins zum Tot gucken, eins zum Fehler machen und eins zum Honig ernten.
– Ach ja und die Bienenstiche beim Imkern am Volk zum Gucken, musst Du dann evtl. in Kauf nehmen … Ach nein, Du trägst ja Schutzkleidung, hast Du doch schon gelernt! –
Verhalte ich mich am Bienenstock richtig?
6 Tipps zum richtigen Verhalten am Bienenstand und Bienenstock, wenn Du Bienenstiche beim Imkern verhindern willst.
Trage helle Schutzkleidung
Wir haben schon über die Schutzkleidung gesprochen, warum die weiß sein sollte sage ich dir jetzt.
Wie bei dem Urinstinkt der Bienen mit dem Rauch, ist wohl auch der Bär als große dunkle Gestalt bei den Bienen so stark verankert, dass Du mit einem hellen weißen Anzug einfach besser rüberkommst.
Mit dunkler Kleidung bist Du dem Bären wohl zu ähnlich.
Sei ein Baum, beweg dich kaum
Wenn deine Bienen dich hektisch mit den Armen rumfuchteln sehen und Du auf und abspringst, dann muss das doch gefährlich sein und die Bienen werden dich angreifen.
Bewegst Du dich jedoch langsam wie ein Baum im seichten Wind, dann ist für die Biene alles O. K. und Du kannst in Ruhe weiter imkern.
Machst Du Lärm und Krach, sticht die Biene nach!
Die Biene haben ein sehr feines Gespür für Erschütterungen, die auch durch laute Geräusche entstehen.
Jedes Haar auf dem Bienenkörper nimmt den Lärm und Krach wahr und lässt die Biene unruhig werden.
Somit vermeidest Du lieber diese Störung, denn Du weißt ja, sonst sticht die Biene nach und zwar Dich.
Bling Bling ist nicht des Bienen Ding.
Schwingende Ketten oder glänzende Ringe können Bienen leicht als Ziel nehmen, um dort anzugreifen.
Lege diese vorsichtshalber ab bzw. sorge dafür, dass der Schmuck nicht auffällt.
Was deinen Ring betrifft, wenn Du einen trägst, dann solltest Du diesen nach dem Stich an der Hand sofort abnehmen, denn die Haut wird anschwellen und deinen Finger im schlimmsten Fall abschnüren!!!
Vor der Beute ist es schlecht, hinten ist es schon ganz recht.
Als Imker*in solltest Du es wirklich beherzigen ausschließlich neben oder hinter dem Bienenvolk zu stehen, nicht vor dem Flugloch!
Die Biene wollen arbeiten und ein und aus fliegen, wenn Du die Tür versperrst, dann kommen viele Bienen ganz schnell auf die Idee einen Angriff gegen dich zu planen.
Esse keine Bananen an den Bienen.
Gut, das reimt sich jetzt nicht wie davor und Du fragst dich was Bananen mit Bienenstichen zu tun haben.
Erinnerst Du dich an diese Pheromone? An die Alarmpheromone?
Genau, diese Duftstoffe stecken auch in reifen Bananen und würden die Bienen veranlassen die Banane, bzw. dich als Esser zu attackieren.
Ein Tipp für Bienen im Haar.
Wenn Du keinen Kopfschutz trägst, was ich dir ja geraten hatte, dann kann es vorkommen, dass sich eine Biene in deinem Haar verfängt.
Die Bienen werden im Haar immer ganz wild und versuchen bis zur Kopfhaut vorzudringen.
Jetzt solltest Du handeln und mit der flachen Hand auf die Biene schlagen.
Ich weiß, das hört sich grausam an, aber ansonsten bekommst Du einen Stich, das kannst Du in diesem Fall anders kaum verhindern.
Statt so Bienen zu töten, hast Du jetzt hoffentlich noch einen Grund Schutzkleidung zu tragen, hoffe ich!
Du kennst jetzt viele Möglichkeiten das Risiko von einem Bienenstich beim Imkern möglichst gering zu halten, lass uns nun mal darauf schauen, wenn es doch passiert ist und Du von einer Honigbiene gestochen wurdest.
Wie erkenne ich einen Bienenstich?
Mit dem Stich merkst Du ein Brennen auf deiner Haut, der Schmerz geht nach einigen Minuten, spätestens nach einem Tag in ein jucken über. Die Einstichstelle wird leicht rot.
Wenn Du bei deinen Bienen bist, sind auch die Wespen meist nicht fern und solltest Du gar nicht mitbekommen haben was dich gestochen hat, dann fragst Du dich sicher von welchem Insekt Du nun gestochen wurdest. Biene oder Wespe?
Bienen und Wespenstich unterscheiden.
Die Unterscheidung ist denkbar einfach: Honigbienen besitzen an ihrem Stachel einen Widerhaken, der sich in deiner elastischen Haut verankert und von der Biene allein nicht wieder heraus gezogen werden kann.
Die Giftdrüse der Biene wird aus dem Hinterleib heraus gerissen und verbleibt in deiner Haut.
Somit bezahlt jede Biene einen Stich beim Menschen mit ihrem Leben.
Bei Wespen fehlt der Widerhaken am Stachel und Du findest keinen Stechapparat an der Einstichstelle.
Ich wurde von einer Biene gestochen, was muss ich jetzt unbedingt tun?
Wie Du bereits weißt, bleibt der Stachel mit der Giftdrüse nach einem Bienenstich in deiner Haut stecken. Der Stechapparat hat einen eigenen Muskel, der auch weiter arbeitet, nach dem die Biene schon im Sterben liegt.
Deshalb musst Du sofort den Stechapparat aus deiner Haut entfernen, indem Du mit deinem Fingernagel zur Seite wegkratzt.
Drücke nicht auf die Giftdrüse, dann wird noch mehr Gift in deinen Körper gepumpt.
Du kannst auch eine Pinzette verwenden, bis Du die hervorgeholt hast, vergeht aber wertvolle Zeit, weshalb Du lieber deinen Fingernagel einsetzen solltest.
Wenn Du gerade an den Bienen gearbeitet hast, entferne dich unbedingt etwas vom Bienenstock bis Du die Einstichstelle versorgt hast und vor allem den Alarmduft, der sich nun auf der Einstichstelle befindet, entfernt hast.
Zum Überdecken des Alarmpheromons nutzt Du am einfachsten deinen Smoker und gibst etwas Rauch auf die Stelle des Einstichs.
Überdeckst Du den alarmierenden Geruch auf deiner Haut nicht, dann werden weitere Bienen angeflogen kommen und Du hast größere Sorgen, als Du mit einem Stich schon hast.
Was passiert nach dem Stich mit der betroffenen Stelle an der Haut?
Im Normalfall wird die Einstichstelle leicht rot und unmittelbar um die Einstichstelle herum bildet sich ein kleiner heller Kreis, der bald verschwinden sollte.
Auf deiner Haut brennt es etwas und die Haut schwillt durch das Gift langsam an, deshalb ist es wichtig, dass Du jetzt Sofortmaßnahme ergreifst.
Sollten schwerwiegende Symptome wie Atemnot oder Herzrasen etc. auftreten, dann lies bitte unbedingt den Abschnitt weiter unten über die Allergische Reaktion nach dem Stich.
Der Stachel ist entfernt, was kann ich nach dem Bienenstich tun?
4 Methoden zur Anwendungen für die Versorgung nach dem Bienenstich beim Imkern.
Hitze
Das effektivste Mittel gegen das Bienengift ist Hitze, denn das Bienengift setzt sich aus Eiweißen zusammen, die bei Hitze zerstört werden.
Am einfachsten ist es einen sog. Bite Away Gerät in dem Koffer zum Imkern zu besitzen, der batteriebetrieben eine kleine Kontaktscheibe kurzzeitig auf 50 °C erwärmt.
Du hältst den Bite Away auf die Einstichstelle und drückst den Auslöser.
Alternativ kannst Du auch einen Löffel unter sehr warmes Wasser halten, um ihn dann auf den Stich zu legen. Aber Vorsicht, verbrenne dich nicht bei der Löffelmethode.
Den Schmerz kühlen.
Nachdem Du Hitze gegen das Gift angewendet hast, kannst Du den Schmerz und die Schwellung eindämmen, wenn Du die Einstichstelle kühlst.
Verwende dazu ein feuchtes Tuch oder ein Kühlpack.
Das Gift Aussaugen.
Dieser Methode zur Bienenstichbehandlung wirst Du auch immer wider begegnen, so richtig hat es mir nie geholfen.
Wenn Du dich jedoch dafür entscheidest, das Gift auszusaugen, dann verwende bitte nicht dein Mund. Du willst das Gift ja nicht auf die Schleimhäute im Rachen bekommen.
Ich verwende den ASPIVENIN Insektengiftentferner gerne zum Aussaugen, gerade Kindern kann man spielerisch mit dem ASPIVENIN Insektengiftentferner die Angst vor dem Stich nehmen, in dem sie mit dem Giftsauger spielerisch ausprobieren Gift aus der Haut zu saugen.
Hausmittel verwenden
Ich habe bei der Recherche für diesen Artikel viel über Hausmittel gegen die Bienenstiche beim Imkern herausgefunden.
Zum einen werden Dir Quarkwickel als Kühlung nach dem Stich empfohlen oder zu einer aufgeschnittenen Zwiebel geraten.
Auch Zucker soll das Gift aus der Haut ziehen. Oder Du verwendest Salben.
Probier die Methoden in jedem Fall aus, wenn Du denkst, dass dir diese Hausmittel helfen.
Bei mir hat es bisher immer geholfen den Stachel zu entfernen, Hitze anzuwenden und dann evtl. zu kühlen.
Danach hilft bei mir immer nur warten und weiter machen mit der Arbeit an den Bienen.
[Lesertip] Essigsaure Tonerde gegen Bienenstiche
Meine Leserin Eva schrieb mir auf diesen Artikel, dass ihr essigsaure Tonerde bei Bienenstichen sehr hilft. Sie schreibt:
Mir hilft, […] ein altes Hausmittel meiner Oma: essigsaure Tonerde. Das Mittel gibt es nicht mehr oft, Apotheken verkaufen lieber Fenistil und den anderen Antiallergiekram, aber im Netz habe ich es sogar als Salbe entdeckt, was mir die aufwändigen Umschläge oder Wickel erspart.
Essigsaure Tonerde […] wirkt sofort juckreizlindernd und nach ein paar Tagen ist der Stich vergessen.
Wann können Bienenstiche beim Imkern gefährlich oder lebensbedrohlich werden?
Sicher hast Du schon mal etwas von einer Insektengiftallergie gehört oder etwa nicht? Gut vielleicht weißt Du nicht wie die sich äußert, dann liest Du das gleich.
Solltest Du nämlich gegen Insektenstiche allergisch sein, kann jeder Stich im schlimmsten Fall tödlich enden.
Grundsätzlich treten jedoch bei nur 3,5 Prozent aller Fälle von Insektenstichen (in Deutschland) allergische Reaktionen auf. (Quelle: Allergiecheck)
Doch auch wenn Du keine Allergie hast, solltest Du Stiche im Bereich der Atemwege, im Mund- und Rachenraum ganz genau beobachten.
Stell in jeden Fall sicher, dass Du nach dem Stich atmen kannst.
Zögere auf keinen Fall die 112 zu wählen und den Notarzt zu rufen, bevor es zu spät ist.
Eine weitere Gefahr besteht für alle Ringträger unter uns Imker*innen.
Je sehr Du die Schwellung nach dem Stich behandelst, ganz verhindern kannst Du die Schwellung nicht, also entferne deinen Ring so schnell wie möglich nach dem Stich an der betroffenen Hand.
Ansonsten kann dein Finger durch den Ring beim Anschwellen abgeschnürt werden.
Der Ausnahmefall allergische Reaktion | Anaphylaxie
Was ist eine allergische Reaktion?
Eine allergische Reaktion ist eine Überreaktion des Körpers auf z. B. fremdartige Eiweiße, welche wir bei Bienengift bzw. Insektengift vorfinden.
Der ganze Körper reagiert mitunter heftig auf das Insektengift und es kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Dein Körper zeigt somit nach Bienenstichen beim Imkern keine lokale Reaktion an der Einstichstelle mehr, sondern dein ganzer Körper zeigt eine Reaktion wie z. B. Atemnot oder Schweißausbrüche.
Woher weiß ich, ob ich allergisch gegen Bienenstiche bin?
Wenn Du in deinem Leben bereits ZWEIMAL von einem Insekt wie der Wespe, Hornisse oder Honigbiene gestochen wurdest und Du keine Auffälligkeiten, also Reaktionen deines Körpers festgestellt hast, die über die lokale Reaktion hinaus gingen, dann bist Du nicht allergisch.
Wenn Du es genau wissen willst, kannst Du dich beim Arzt testen lassen.
Wie dieser Allergietest genau abläuft etc., erfährst Du hier.
Wie würde sich eine Anaphylaxie bei mir zeigen, was sind die Symptome?
Alles was über eine starke Schwellung oder Rötung hinausgeht solltest Du genauer beobachten. Insbesondere, wenn die Schwellung nicht an der Einstichstelle bleibt, sondern an anderen Stellen deines Körpers auftritt.
Es kann dir übel werden und Kreislaufprobleme können auftreten, dir wird z. B. Schwindelig, Du hast Kopfschmerzen oder dir wird extrem heiß.
Auch könntest Du Atemnot bekommen und dein Herz kann schneller als normal schlagen, sog. Herzrasen tritt dann auf. Manchmal auch verbunden mit Angstzuständen.
Im schlimmsten Fall kannst Du sogar bewusstlos werden oder in seltensten Fällen versterben.
Deshalb, beim Auftreten eines oder mehrerer Symptome unbedingt sofort zum Telefon greifen und den Notruf wählen.
Teile unbedingt mit, dass es sich nach einem Bienenstich beim Imkern um eine Allergische Schockreaktion handelt und dringend ein Notarzt benötigt wird.
Dein Schutz bei einer allergischen Reaktion, was kannst Du tun?
Wie kann ich mich vor einer allergischen Reaktion schützen?
Tatsächlich kann es alle treffen, auch wenn Du schon mehrmals gestochen wurdest. Vor einer Allergischen Reaktion ist niemand zu 100 % sicher.
Für den Notfall solltest Du dafür sorgen, dass ein Bienenstich nicht schlimmer endet als es sein muss.
Deshalb gibt es für Anaphylaktische Reaktionen ein Notfallset in Form von einem Adrenalin-Autoinjektor. Der EpiPen® muss vom Arzt verschrieben und in der Apotheke abgeholt werden.
Wenn Du schon weißt, dass Du eine Allergie hast, solltest Du den Autoinjektor immer bei dir tragen und wohlüberlegt entscheiden, ob Du dich trotz der Allergie mit der Imkerei beschäftigen möchtest.
Wie werde ich eine Bienenstichallergie wieder los?
Dagegen hilft nur eine Hyposensibilisierung.
Beim Arzt wird dir kontrolliert Bienengift in immer steigenden Mengen gespritzt, sodass dein Körper sich mit der Zeit an das Gift gewöhnt.
Wenn Du dich sensibilisieren lassen möchtest, sprich unbedingt mit deinem Arzt.
Werde ich durch die vielen Bienenstiche beim Imkern immun?
Wenn Du eine Allergie hast, dann wirst Du auf gar keinen Fall durch viele Bienenstiche immun, das solltest Du in keinem Fall probieren.
Suche stattdessen einen Arzt auf und lass dich ggf. Sensibilisieren.
Solltest Du keine Allergie haben und schon mehrmals von den Bienen gestochen worden sein, dann wirst Du zwar nicht immun, aber feststellen, dass die Schwellungen mit jedem Stich nicht mehr so stark sind.
Beim Imkern sollte für Dich jedoch die Vermeidung von Bienenstichen an oberster Stelle stehen.
Hand aufs Herz.
Wie gefährlich sind Honigbienen wirklich?
Wow!
Bei diesen ganzen, heftigen, tödlichen Worten und Gefahren sollten wir die Realität nicht ganz vergessen, sonst würdest Du wahrscheinlich überhaupt nicht mal anfangen zu imkern.
Unsere heutigen Honigbienen sind so sanftmütig gezüchtet, dass Du unbesorgt mit den Bienen arbeiten kannst.
Es hängt natürlich immer von der Stärke deines Volkes ab, aber ich habe meine Imkerkurse an Grundschulen auch schon mehrmals ohne Anzug durchgeführt.
Als ich mir mit den Kindern Bienenwaben aus einem Ableger angesehen habe, waren wir alle ohne Schutzkleidung draußen.
Das Wetter war zudem sonnig, warm und windstill und wir haben alle Regeln beachtet, wie man sich am Bienenvolk bestenfalls verhält.
Hierbei ist keinem von uns etwas passiert und niemand wurde von einer Biene gestochen.
Es ging mir in diesem Blogartikel nur darum, dass Du verstehst, wie Du dich bei deinen Bienen zu verhalten hast und dass Du um die Risiken der Bienenstiche beim Imkern weißt.
Jetzt sollte dir nichts mehr passieren und Du kannst die Zeit an den Bienen mit einem Bienenstich nur auf deinem Teller genießen 🙂
Alles Gute und summende Grüße Felix
Wurdest Du schon von Bienen gestochen? Was hilft Dir nach dem Stich oder wie beruhigst Du deine Bienen beim Imkern?
Mich würde auch interessieren, ob Du vielleicht sogar mit einer Insektengiftallergie erfolgreich imkern kannst?
Lass es uns doch gerne in den Kommentaren wissen oder:
Schreib mir gerne.
Ich lese alle E-Mails. Versprochen! Auch wenn ich vielleicht nicht alle beantworten kann, freue ich mich über jede Nachricht.
mad_GAP
28. Juni 2024 @ 12:56
Nice! Super umfangreich. Es gibt inhaltlich meines Wissens nach nichts hinzuzufügen. Da ist wirklich alles bedacht worden. Jedoch sind mir ein paar Schreibfehler aufgefallen. Da wurde, ich glaube, zweimal “Altarm” statt Alarm geschrieben.
Ohne die Fehler wird der Artikel noch kompetenter wirken als ohnehin schon. Gute Arbeit. 👍
Felix
28. Juni 2024 @ 21:20
Vielen Dank für das tolle Feedback und auch die konstruktive Kritik. Die “Druckfehler” 😉 habe ich soeben behoben.
Summende Grüße
Felix, der glückliche Imker