Richtig Imkern: Die 10 häufigsten Fehler beim Imker*in werden
Lerne 10 Dinge kennen, die Imker*innen beim Start häufig missachten, damit du selbst bei deiner Bienenhaltung alles richtig machst.
Durch meine Arbeit als Bienenexperte und Online-Imkerpate werde ich immer wieder mit Vorgehen oder Glaubenssätzen beim Imker*in werden konfrontiert, die Anfänger*innen einschränken und auf ihrem Weg in die Imkerei beeinträchtigen.
Felix, der glückliche Imker
Damit du nicht in falschen Honigtöpfen kleben bleibst, sondern bereits zu Beginn deiner Imkerei weißt, worauf du achten solltest, habe ich diesen Artikel geschrieben.
Um richtig zu imkern: Vermeide folgende 10 Fehler bei der Bienenhaltung. So kannst du bald selbst begeistert und glücklich Bienenvölker dein Eigen nennen.
Fehler Nr. 1 beim Imker*in werden
Zu glauben: Bienen brauchen Imker*innen
Bienen haben ganz ohne den Menschen bereits Millionen von Jahren überdauert.
Sicher hast du auch schon von dem Bienensterben gehört und vielleicht möchtest du gerade deshalb Imker*in werden, denn du denkst: „Nur Menschen können den Bienen jetzt noch helfen“.
Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall!
Honigbienen leben bereits zwischen 30 und 40 Millionen Jahren ungestört (Quelle: Tauz / Schiffer), auch heute noch in den Baumhöhlen unserer Wälder. Hier finden die Bienenvölker meist ein perfektes Wohnumfeld.
Baumhöhlen sorgen durch die Feuchtigkeits- und Wärmeregulierung, als auch durch ihren begrenzten Raum für ein gesundheitsförderliches Wohnen der Völker.
Krankheiten werden bei wild lebenden Honigbienenvölkern so effektiv bekämpft, dass Bienen in freier Natur sogar ohne menschliche Eingriffe überleben können (Quelle Schiffer).
Nur in den menschlich gemachten Bienenbehausungen (Beuten), die zur Bewirtschaftung der Bienen dienen, müssen sich Imker*innen um die Bienen kümmern.
Durch Eingriffe in das Volk, z. B. für die Honigernte oder um in die Völker schauen zu können, kommen Bienenvölker in imkerlichen Beuten nicht selbstständig zurecht. Denn die Eigenschaften natürlicher Baumhöhlen (Wärme- und Feuchtigkeitsregulation) sind in imkerlichen Beuten meist nicht vorhanden.
Hör auf zu suchen, fang an zu Imkern!
Fehler Nr. 2 beim Imker*in werden
Falschen Artenschutz für Bienen betreiben
Für Honigbienen ist nur das ungestörte Leben in Baumhöhlen artgerecht.
Der Wunsch im eignen Garten Bienen zu halten ist eine wunderbare Überlegung, die sich mit der richtigen Anleitung leicht bewerkstelligen lässt.
Insbesondere dann jedoch, wenn Neuimker*innen Honigbienen schützen und artgerecht halten wollen, greifen sie häufig auf imkerliche Behausungen (Beuten) zurück, nicht auf z. B. Baumhöhlensimulationen.
Es ist überhaupt nichts einzuwenden Bienen in imkerlichen Beuten zu halten. Schließlich können die Bienenvölker darin mit der passenden Ausrüstung wunderbar geöffnet und bestaunt werden.
Wenn es dir allerdings beim Imkern explizit um Artenschutz der Bienen geht, dann ist die Haltungsform von Bienenvölkern in imkerlichen Beuten nicht die richtige Wahl für dich.
Wie in Fehler Nr. 1 beschrieben leben Honigbienen ihrer Art entsprechend in Baumhöhlen. Die Völker werden darin weder gestört, noch wird mit ihnen Honig produziert oder von allen Seiten durch Imker*innen betrachtet.
Wenn du demnach reinen Artenschutz betreiben möchtest, dann wähle für die Bienenbehausung am besten eine Baumhöhlensimulation oder einen ausgehöhlten Baumstamm. So können Honigbienen auch in deinem Garten ohne dein Zutun wunderbar (über)leben.
Fazit: Artenschutz für Bienenvölker bedeutet somit nichts weiter, als ihnen eine baumhöhlenähnliche Behausung aufzustellen. Nicht jedoch mit den Tieren zu arbeiten oder ihr Volk von innen zu bestaunen bzw. in ihr natürliches Leben im Bienenvolk einzugreifen.
Hör auf zu suchen, fang an zu Imkern!
Fehler Nr. 3 beim Imker*in werden
Mit Bienenvölkern Honig ernten und sonst nichts tun
Eine Honigwabe (Honig-Rähmchen) aus einer imkerlichen Beute.
Neben dem Artenschutz mit Honigbienen ist es ebenfalls ein begeisterndes Unterfangen Bienenvölker zu bewirtschaften, sie von innen zu bewundern.
Denn du möchtest dein Bienenvolk vielleicht auch von innen kennenlernen, einzelne Waben betrachten, Völker eigenhändig vermehren oder Königinnen züchten und bestimmt Honig ernten, oder?
All das gelingt mit der Bienenhaltung in imkerlichen Beuten, also speziell für Menschen gebaute Bienenwohnungen zum Imkern.
Klasse denkst du dir, leg ich gleich los! Denn es dürfte doch nicht so schwer sein. Wenn Honigbienen schon in freier Wildbahn in Baumhöhlen ohne Probleme überleben, dann wird das in imkerlichen Beuten doch ebenfalls funktionieren, oder?
Nicht ganz, denn Bienenvölker in imkerlichen Beuten brauchen im Gegensatz zu Bienenvölkern in baumhöhlenähnlichen Behausungen deine regelmäßige Unterstützung, damit sie langfristig überleben können.
Nur in Baumhöhlen, nicht jedoch in imkerlichen Beuten, sorgt die Wohnung selbst mit ihrer Feuchtigkeits- und Wärmeregulierung, als auch durch den begrenzten Raum, für eine gesundheitsförderliche Umgebung.
Fehlende Eigenschaften der Baumhöhlen müssen in imkerlichen Beuten durch Imker*innen ersetzt werden.
Sich imkerliche Beuten zu kaufen und dann mit den Bienen imkern, OHNE dich um die Gesundheit der Völker zu kümmern, funktioniert somit weder für die Bienen, noch für uns Menschen bei der Bienenhaltung in imkerlichen Beuten.
Fehler Nr. 4 beim Imker*in werden
Erst Bienen kaufen und dann Imker*in werden
Bei der Bienenhaltung in imkerlichen Beuten, werden häufig sogenannte Ableger erworben (siehe Bild). Allerdings werden Bienen häufig viel zu früh gekauft.
Egal ob in einer Baumhöhle oder in einer imkerlichen Beute, wer Imker*in werden will, der braucht eigene Bienen. Soweit ist das nichts Neues.
Die Tatsache allerdings, wann sich Neuimker*innen ihre Schützlinge zulegen ist nicht selten ein falscher Zeitpunkt.
Ohne zu wissen, was auf dich zukommt, wenn du dich selbstständig um Bienenvölker kümmerst, solltest du dir niemals Bienen kaufen.
Ohne Wissen über das Lebewesen Bienenvolk endet der Bienenkauf häufig mit dem Totalverlust aller angeschafften Völker. Und als wäre das nicht genug, weißt du ohne eine Ausbildung meist nicht einmal warum das passieren konnte.
Imker*in werden startet nicht mit dem Bienenkauf, sondern damit, dir als Erstes ein Grundlagenwissen über das natürliche Leben der Honigbienen und ihrer Bedürfnisse anzueignen. Dann entscheidest du, ob du mit diesem Wissen entweder Artenschutz oder eine Nutztierhaltung betreiben möchtest.
Hast du dich des Weiteren ausreichend fortgebildet, dann kommt erst der Kauf deiner benötigten Behausung für die Bienen und die weitere Ausrüstung.
Die Bienen kommen somit erst zuletzt in den Einkaufswagen, dann wenn du dir Wissen angeeignet hast und deine Ausstattung bestens vorbereitet ist.
Fehler Nr. 5 beim Imker*in werden
Imkern lernen statt Bienen verstehen
Wenn es für dich bereits selbstverständlich ist, dass du dir noch vor dem Bienenkauf ein ausreichendes Wissen aneignest, dann wirst du ziemlich schnell auf Vereine oder Imkerschulen stoßen, um dort eine Ausbildung als Imker*in zu absolvieren.
Du buchst den Kurs und weist am Ende sehr gut darüber Bescheid, wie du die Honigbienen für dich nutzen kannst, hast aber kaum eine Ahnung über die natürlichen Bedürfnisse der Honigbienen. Weil letzteres Wissen dort kaum unterrichtet wird. In Imker*in Kursen geht es um das Imkern (Nutztierhaltung), nicht primär um die Biene.
Nur wenn du jedoch über das natürliche Leben der Bienen Bescheid weißt, kannst du auch die Auswirkungen der Imkerei verstehen und selbstbestimmt entscheiden, ob oder wie du Bienen überhaupt halten möchtest. Als Nutztier in einer imkerlichen Beute oder doch ganz natürlich in einer Baumhöhle?
Achte bei deiner Ausbildung als Imker*in somit unbedingt darauf, dass du den Bezug zu den Wurzeln der Bienen gelehrt bekommst: Dem natürlichen Leben der Bienen im Wald und nicht sofort Methoden der Nutztierhaltung vorgesetzt bekommst.
Selbst vielen Ausbildern sind der grundlegende Zusammenhang zwischen dem natürlichen Waldleben und der heutigen Nutztierhaltung (Imkerei) unserer Bienen nicht bewusst. Es herrscht sogar der falsche Eindruck vor, dass Honigbienen ohne Imker*innen nicht mehr überleben können.
Hör auf zu suchen, fang an zu Imkern!
Fehler Nr. 6 beim Imker*in werden
Imkern, wie es alle machen.
Schon von dem Flow-Hive gehört, mit dem der Honig ohne viel Equipment geerntet werden kann? Häufig finden neue Erfindungen wie diese in Ausbildungen keine Erwähnung.
Häufig höre ich von Neuimkern, dass sie erst mal so anfangen wollen, wie es in ihrer Region üblich ist. Sie lassen sich zu Beginn komplett auf meist nur eine einzige Art zu imkern ein, die im Verein um die Ecke gerade üblich ist.
Erst nachdem ein paar Jahre geimkert wurde, wird überlegt, welche gelernten Vorgehensweisen beim Imkern angepasst werden könnten oder neue Dinge ausprobiert.
Dieses Vorgehen ist nicht schlecht, die Frage ist nur:
Warum nicht schon am Anfang deiner Imkerei die vielen Möglichkeiten der Bienenhaltung kennenlernen und bereits zu Beginn deinen Weg beim Imkern gehen?
Anstatt deine Imkerei erst nach Jahren an dich anzupassen, kannst du dich durch die Möglichkeiten des Internets und zum Beispiel durch meine Arbeit, bereits jetzt von den Konventionen der Imker*innen vor Ort lösen.
Die Imkerei ist vielfältiger, als es ein einzelner Verein je repräsentieren könnte. Schließlich ist ein Imkerverein hauptsächlich in einer Region aktiv und repräsentiert meist nur die Interessen der Imker*innen vor Ort.
Häufig wird dort nur eine Art zu imkern gelehrt. Meist die Form der intensiven Bewirtschaftung von Honigbienenvölkern. Doch was ist mit dem naturnahen Imkern, was ist mit dem Artenschutz für Bienen oder einer biologischen Form der Imkerei?
Neue Erfindungen in der Imkerei oder neue Erkenntnisse in der Forschung verbreiten sich über das Internet nicht selten viel schneller, als so mancher Verein dies überhaupt mitbekommt.
Von heute auf morgen zu imkern wie es alle machen ist somit von gestern. Weite dein Blick auf die Vielfalt der Bienenhaltung und gehe deinen Weg.
Hör auf zu suchen, fang an zu Imkern!
Fehler Nr. 7 beim Imker*in werden
Unpassendes Material kaufen
Selbst das gängigste Material aus einer Grundausstattung, wie ein Smoker (Foto) benötigst du nicht bei jeder Art Bienen zu halten.
Ich kann verstehen, dass du es vielleicht nicht erwarten kannst mit der Imkerei loszulegen und unbedingt etwas Greifbares in den Händen halten möchtest. So sehen es auch viele andere Imker*innen, sie rennen gleich zum nächstgelegenen Imkereifachgeschäft und kaufen sich einen Kofferraum voll Material und Ausrüstung.
Bitte tue das nicht!
Bevor du überhaupt verstehst, welche Ausrüstung du wirklich benötigst, musst du erst mal verstehen mit welchen Tieren du arbeitest, was ein Bienenvolk ausmacht und welche Bedürfnisse die Honigbienen haben.
Erst wenn du dir zudem Gedanken darüber gemacht hast, wie stark du die Bienen überhaupt nutzen möchtest, ergibt sich für dich eine Liste an Material und Zubehör, welches du wirklich benötigst.
Nehmen wir an:
Du kaufst dir die Grundausrüstung für Imker*innen für circa 150 €, merkst jedoch nach deiner Ausbildung über die Bienen, dass dir die klassische Imkerei weniger zusagt. Du möchtest also deine Bienenvölker gar nicht bewirtschaften.
Stattdessen hast du dich nach der Beschäftigung mit der Bienenhaltung für den Artenschutz entschieden.
Du benötigst deshalb so gut wie überhaupt kein Material zum Imkern und auch nicht die Grundausstattung. Am Ende hast du 150 € und vielleicht noch ein paar Stunden an Preisvergleichen und Recherche etc. in nichts investiert.
Wenn du also etwas Handfestes bei deinem Start in die Imkerei besitzen möchtest, dann kauf dir zunächst doch lieber ein Taschenbuch und investiere in dein Wissen über die Vielfalt beim Imkern.
Sofort eine Ausrüstung zum Imkern zu kaufen, ohne Vorwissen darüber, wie du imkern möchtest, ist nicht sehr ratsam.
Fehler Nr. 8 beim Imker*in werden
Zu denken: Bienenhaltung kostet nichts
Eine Ausbildung über das natürliche Leben der Bienen und die Arbeiten als Imker*in kosten Geld und Zeit. Investitionen, die sich jedoch für die Bienen und dich immer auszahlen.
Ach ja, wir alle träumen doch davon, uns alles leisten zu können und dafür nichts tun zu müssen, oder? Was bei vielen anderen Dingen ebenfalls ein Irrtum ist, gilt für die Imkerei ebenfalls.
Die Bienenhaltung ist natürlich nicht kostenlos, sondern fordert von dir Investitionen in Form von Geld und vor allem Zeit für eine so wichtige Ausbildung.
Gerade am Anfang solltest du nicht am falschen Ende sparen und auf Ausgaben für dein Wissen über die Lebensweise von Bienen verzichten. Allein die Bienen zu verstehen erfordert eine Menge Zeit, in der du dich mit dem Bienenvolk vertraut machst.
Entscheidest du dich Honigbienen in imkerlichen Beuten zu halten und somit in ihr Volk schauen zu können oder Honig zu ernten, dann solltest du neben den Ausgaben für Bienenkurse auch an einem Imkerkurs nicht sparen. Dort kannst du die Arbeit mit den Bienen erlernen.
Falls du somit zu den Menschen gehörst, die sich jede Ausgabe vorher genau überlegen, dann wirst du bei der Bienenhaltung schnell verstehen, dass sich Investitionen in deine Bildung über Bienen und die Imkerei langfristig immer auszahlen.
Sparst du jedoch am falschen Ende, wirst du weder die Vielfalt der Imkerei kennenlernen, noch werden deine Bienen lange bei dir überleben.
Also, nimm Zeit, Geld und Anstrengungen beim Imker*in werden in die Hand, dann geben dir die eigenen Bienen später viel Freude und Glück zurück, das kann ich dir aus eigener Erfahrung bereits jetzt versprechen.
Vielleicht erwirtschaftest du dann später auch ein paar Euros mit dem Honig deiner Bienen oder anderen Bienenprodukten, wenn dir das zusagt.
Fehler Nr. 9 beim Imker*in werden
Bienenvölker aus dem Ausland kaufen
Durch den weltweiten Bienenhandel wurden bereits nicht heimische Bienenparasiten wie die Varroamilbe (Foto ovales Tier im roten Kreis) eingeschleppt.
Dieser Fehler ist wohl einer der schlimmsten, den Menschen heimischen Bienen unüberlegt antun können. Insbesondere dann, wenn die genaue Herkunft oder die Gesundheit der Bienen nicht eindeutig ist.
Unbedachte Bienenexporte aus aller Welt führen nicht selten dazu, dass Bienenkrankheiten sich rasant vermehren können. Das beste Beispiel dazu ist die Varroamilbe, die 1977 bei uns in Deutschland auftauchte.
Dieser Bienenparasit ist ursprünglich im asiatischen Raum beheimatet gewesen und konnte sich erst durch den weltweiten Bienenhandel fast überall verbreitet.
Während sich wild lebende Honigbienen in Baumhöhlen zwar bereits mit großer Mühe an die Milbe angepasst haben, gelingt es den Bienen in bewirtschafteten imkerlichen Beuten noch immer nicht, sich selbstständig gegen die Milbe zur Wehr zu setzen. Hier müssen Imker*innen eingreifen.
Wer sich daher Bienenvölker aus dem Ausland bestellt, der riskiert die heimische Bienenpopulation durch den zusätzlichen und unfreiwilligen Import von Bienenkrankheiten stark zu gefährden.
Dabei sind Bienenvölker von Imker*innen vor Ort bei der Lieferung viel weniger Stress ausgesetzt. Und zusätzlich sind sie im Vergleich zu fremden Völkern aus anderen Ländern und Regionen bereits viel angepasster an die Gegebenheiten in deiner Umgebung.
Fehler Nr. 10 beim Imker*in werden
Ausschließlich mit einem Imkerverein oder in der Imkerschule starten
Ob wie hier auf einem fremden Grundstück oder in deinem eigenen Garten: Du brauchst eine enge Begleitung für einen erfolgreichen Start in die Imkerei.
Fast immer ist bei der Frage nach dem Beginn beim Imkern die Antwort zu hören: „Mach doch erst mal einen Imkerkurs und tritt einem Verein bei!“ Warum frage ich mich da?
Klar ist es einfach sich für einen Kurs vor Ort anzumelden – wenn er denn mal nicht ausgebucht ist –, sich wissen anzueignen und dann loszulegen.
Doch worauf es beim Imkern eigentlich ankommt ist, dass du jemanden hast, der dich bei deinem Einstieg von Anfang an begleitet und dir zu Hause in deinem Garten Fragen beantworten kann.
Daheim und bei deinen eigenen Völkern im Garten tauchen doch erst die wirklich wichtigen Fragen auf, die in einem Kurs untergehen oder für dich als Anfänger*in in einem Buch schwer auf die Schnelle zu finden sind.
Wenn du mich somit danach fragst, wie du mit der Imkerei beginnen solltest, dann sage ich dir:
Das Geheimnis für einen glücklichen Start in die Imkerei liegt in der Begleitung durch eine erfahrene Imker*in oder einen erfahrenen Imker.
Zudem solltest du darauf achten, dass du eine fundierte und vollständigen Ausbildung bekommst. Diese braucht das richtige Maß an Theorie in deinem Lerntempo und viele praktische Einblicke in die reichhaltige Vielfalt der Welt beim Imkern, ohne dich einseitig auszubilden.
Du benötigst schon am Anfang den Blick auf das natürliche Leben der Honigbienen, der leider in Imkervereinen, ja selbst in Imkerschulen meist nicht unterrichtet wird.
Eine noch flauschige Arbeiterbiene kommt nach 21 Tagen in der Brutzelle als fertige Biene zur Welt.
Nur wenn du jedoch das natürliche Leben der Bienen wirklich verstanden hast kannst du die Auswirkungen der Imkerei auf die Bienen verstehen und dich dann selbstbestimmt für die Art Bienenhaltung entscheiden, die zu dir passt.
Auch das Bewirtschaften von Honigbienen ist dann eine wunderbare und begeisternde Möglichkeit Bienen zu halten, sie sollte jedoch nicht die einzig bleiben, die du bei deinem Start in die Bienenhaltung kennenlernst.
Das Imkern und bewirtschaften von Honigbienen ermöglicht auch in der Freizeitimkerei mit drei bis fünf Völkern eine reichliche Honigernte.
Das waren sie, die 10 Fehler beim Imker*in werden.
Ich wünsche dir alles Gute bei deinem Einstieg in die Bienenhaltung und freue mich von dir vielleicht in einem meiner Kurse zu hören.
Möglicherweise meldest du dich jedoch auch schon unter diesen Blogpost in den Kommentaren.
Welchen Fehler hättest du zum Beispiel fast gemacht? Oder welche Erkenntnis durch diesen Artikel hat dir den Tag gerettet?
Schreib es uns in die Kommentare.
Felix, der glückliche Imker
Ich bin auf jeden Fall gespannt von dir zu hören!
Summende Grüße
Felix, dein glücklicher Imker
BeeHappy, be nature.
Miriam
2. März 2023 @ 10:03
Zu dem Punkt, dass Bienen ohne Imker:innen nicht überleben können (oder eben doch), habe ich eine Frage:
Kann sich die natürlich lebende Biene gegen die Varroamilbe zur Wehr setzen? Wie macht sie das? Gibt es Forschung dazu?
Liebe Grüße 🐝
Toller Blog. Einfach formuliert, aber inhaltlich umfangreich und wertschätzend den Bienen gegenüber 👌
Felix
14. März 2023 @ 17:40
Hallo Miriam,
vielen Dank für dein Feedback.
Im Kern geht es darum, die Bedürfnisse und das Leben der wilden Honigbienen zu verstehen. In der Natur greift alles ineinander und hängt alles zusammen.
Hier nur ein kurzes Beispiel, da das Thema ein ganzes Buch füllen kann…
In einer Baumhöhle findet ein perfektes Zusammenspiel von Wärmeisolation und Feuchtigkeitsregulation statt. Dicke Holzwände sorgen für ein stabiles Klima in der Höhle. Auch die Feuchtigkeit wird von dem Tothholz gut auf- und wieder freigesetzt.
So fallen weniger Arbeiten für die Klimaregulation an (als in Imkerlichen Behausungen) und mehr Bienen stehen z.B. für Putzarbeiten zur Verfügung.
Zusammen mit einem begrenzten Raum von etwa 40Litern sind die Waben mit dem Honigvorrat schnell gefüllt. So kann es erst garnicht zu einer übermäßigen Brutaufzucht kommen mit einer hohen Vermehrungsrate der Milben.
Weniger Brut im Volk bedeutet weniger Milben und wenn dann noch mehr Bienen für besagte Putzarbeiten zur Verfügung stehen, kann sich ein natürliches Gleichgewicht halten.
Forschungen gibt es dazu immer mehr. Schau dir gerne mal das Buch: Das Leben wilder Bienen von Thomas D. Seeley an oder das Buch Evolution der Bienenhaltung von Torben Schiffer.
In meinem Buch habe ich beide Wissenschaftler ebenfalls zitiert und das Thema vertieft. Schau auch hier gerne vorbei.
Summende Grüße
Felix, der glückliche Imker
BeeHappy, be more nature.
Jens
14. Januar 2022 @ 18:24
Sehr interessant Deine Beiträge, etwas nervend zu lesen ist dieser Genderquatsch.
Felix
12. Oktober 2022 @ 17:59
Hallo Jens,
in meinen Ausbildungen und in meinen Blogartikeln zeige ich die Vielfalt der Möglichkeiten auf, Bienen in deinem Garten einziehen zu lassen. Imkern heißt nicht gleich imkern.
Auch wir Menschen und meine Leser*innen sind unterschiedlich, ja wusstest du sogar, dass die einzelnen Honigbienen in deinem Bienenstock einen eigenen Charakter haben, je nachdem wie warm sie es als Babylarve beim Aufwachsen hatten? Mehr darüber findest du im Buch von Jürgen Tauz
Für mich ist die Natur und die Welt also vielfältig und deshalb finde ich es wichtig, diese offensichtliche Vielfalt nicht nur für mich zu meinen, sondern sie auch in meiner Schreibweise öffentlich auszudrücken.
Summende Grüße
Felix, der glückliche Imker
Manuel
6. Dezember 2021 @ 17:50
Ich kann dir da nur beipflichten.
Insbesondere Punkt 10 ist äußerst wichtig. Ohne meinen Imkerpaten hätte ich sicher einige Völker verloren.
Astrid
7. April 2021 @ 11:55
Wir verfolgen mit Spannung euren Bienenblog der uns sehr gefällt und sind nun am überlegen ob wir auf unserer Trüffelplantage (6000m2) mit Hasel, Hainbuchen und Stieleichen auch einen Bienenstock aufstellen sollen.
Felix
9. Mai 2021 @ 8:44
Hallo Astrid,
vielen Dank für die Rückmeldung zu meiner Arbeit.
Schaut euch doch gerne mal meinen kostenlosen Imker*in E-Mail Kurs an. Mit dem Kurs seit ihr in der Lage konkreter einzuschätzen, was es alles benötigt, um Bienen auf eurem Grundstück einziehen zu lassen.
Viele summende Grüße
Felix, der glückliche Imker