Das Bienenjahr
Imkerei und Bienen Monat für Monat im Jahresverlauf.
Eine Blogartikelserie rund um das Bienenjahr. Erfahre Monat für Monat, wie sich die Natur auf die Bienen auswirkt und wie Du als Imker*in darauf reagierst.
Trotz der imkerlichen Fürsorge ist ein Bienenvolk in einer imkerlichen Beute nicht mit einem Haustier wie einem Hund oder einer Katze zu vergleichen, dessen Leben sich weniger nach dem Wetter richtet.
Dein Hund (wenn du einen hast), will wohl immer spielen und genauso viel fressen, egal ob wir Winter oder Sommer haben, bei Bienen ist das jahreszeitliche Verhalten jedoch ständig anders.
Ein Bienenvolk, in seiner Gesamtheit auch Bien genannt, ist an sich immer im Wandel.
Der Superorganismus ist den jeweiligen, jahreszeitlichen Gegebenheiten voll ausgesetzt, ja sogar förmlich abhängig davon.
Von einer kleinen, wärmenden Bienentraube im Winter, bis hin zu einer riesig großen Honigfabrik und Brutstätte im Frühjahr und Sommer.
Das Leben des Bienenvolkes wandelt sich ständig und wird häufig stark vom Menschen beeinflusst, wenn Bienen in imkerlichen Beuten gehalten werden und z. B. viel Honig geerntet werden soll.
Mit Bienenvölkern, die in freier Natur in Baumhöhlen leben, sieht der Einfluss des Menschen jedoch ganz anders aus.
Hier bedarf es überhaupt keine menschlichen Eingriffe in das Volk. Im Gegenteil, Honigbienen leben bereits länger, als der moderne Mensch auf der Erde überhaupt existiert.
Auch wenn du dich entscheidest in deinem Garten eine Baumhöhlensimulation aufzustellen, können die Bienen in perfekter Harmonie mit ihrer Wohnung leben. Du greifst im Bienenjahr schließlich garnicht oder nur einmal für eine kleine Honigernte in das Bienenvolk ein.
Sobald wir jedoch mit den Tieren arbeiten möchten, Imker*in werden und Bienen in imkerlichen Beuten halten, tragen wir Verantwortung für die Tiere und müssen uns ein Stück weit um das Überleben der Tiere kümmern.
Für das Bienenjahr ist es letztendlich egal ob Baumhöhle oder Beute, denn es beeinflusst das Leben aller Bienenvölker und wandelt sich Monat für Monat.
Das Bienenjahr beginnt für jedes Volk nicht wie vielleicht erwartet im Januar sondern zeitlich ganz anders.
Der Start ins Bienenjahr
Eine Honigwabe (Honigrähmchen) aus einer imkerlichen Beute.
Wenn wir uns einmal verdeutlichen, dass das Bienenjahr im Herbst anfängt, dann wirst du ganz nach dem Vorbild der Natur auch im Bienenvolk beobachten können, wie sich die kleinen Insekten aus der Natur immer weiter zurück ziehen.
Sie ziehen sich dabei so weit zurück, bis sie in einer Traube ganz eng beieinander sind und nur noch in ihrer Behausung, auf den Frühling warten.
Das Bienenjahr im Winter
Imkerliche Magazinbeuten im Winter.
Im tiefsten Winter fragst du dich dann bei den Bienenvölkern vielleicht, ob da überhaupt noch Leben drin ist?
Ja das ist es! Aneinander gekuschelt verweilen die Winterbienen in der sog. Wintertraube.
Doch erst, wenn die Tage wieder länger werden, steigt auch die Temperatur und die Bienen breiten sich immer weiter aus, bis sie schließlich ihre Umwelt auf ein neues erobern.
Hör auf zu suchen, fang an zu Imkern!
Das Bienenjahr im Frühjahr und Sommer
Im Frühling und Sommer sammeln die Bienen Nektar, Pollen, Wasser und Baumharze, damit sie es in ihrer Wohnstätte so richtig gemütlich haben und die Vorräte für einen weiteren Winter gefüllt sind.
Du siehst also, dass die Bienen ihr Leben schon richtig gut auf die Reihe bekommen, immerhin hatten sie dazu auch schon Millionen von Jahren Zeit gehabt.
Die Varroamilbe, eine Herausforderung für Bienen in imkerlichen Beuten über das ganze Bienenjahr.
Mit der Globalisierung und dem Einschleppen der Varroamilbe zu uns nach Europa, sollten die Bienen in imkerlichen Beuten nun neben viel Honig und viel Bienenmasse zur Vermehrung, auch noch mit einer Milbe zurecht kommen.
Dies fällt Honigbienen in Beuten bis heute schwer und Imker*innen müssen den Bienen unter diesen Haltungsbedingungen helfen.
Ansonsten bricht durch die Milbe die Bienenkrankheit Varroose aus.
Eine Varroamilbe sitzt auf einer noch nicht entwickelten Biene. Die Spinnentiere sind fast weltweit verbreitet.
Die Varroamilbe schädigt die Brut, weshalb du als Imker*in gefragt bist, wenn du deine Bienen in Beuten betreust.
Falls du nun jedoch denken solltest, dass du dich mit eigenen Bienen nur um diese besagte Milbe kümmern musst, dann ist das leicht daneben, es gibt soviel mehr zu entdecken.
Schließlich musst du deine Bienen ja nicht oder nicht nur in imkerlichen Beuten halten, sondern kannst ihnen in deinem Garten auch eine Baumhöhlensimulation anbieten.
In dieser sorgt u. a. der begrenzte Raum und die Wärme- und Feuchtigkeitsregualtion der Behausung dafür, dass ein Bienenvolk selbstständig mit der Milbe zurecht kommt.
Und auch wenn du Bienen in einer imkerlichen Beute halten möchtest, um z. B. jede Wabe des Bienenvolkes betrachten zu können, dann funktioniert dies ebenfalls.
Es bedarf nur imkerliches Fachwissen und vor allem als allererstes ein Verständnis über Honigbienen bzw. darüber, wie sich die Natur auf die Bienen auswirkt.
In dieser Blogartikel Serie „Rund um das Bienenjahr“, lernst Du so genau die Dinge kennen, welche deine Bienen Monat für Monat beeinflussen werden und dich als Imker*in begleiten.
Wie wir gemeinsam durch das Bienenjahr summen…
Weil du dich beim Imkern nach den Bienen richten musst und nicht den Bienen vorschreiben solltest, was sie zu tun haben, richten wir uns in dieser Blogartikelserie ebenfalls nach den Bienen.
Wir gehen zunächst mit ihnen durch den jeweiligen Monat, bevor wir jeweils auf die imkerlichen Arbeiten schauen.
Die Blogartikel habe ich so verfasst, dass sie auf jede Region im deutschsprachigen Raum zutreffend sind.
Auch wenn das Wetter (und damit die Entwicklung des Bien) von Region zu Region variiert.
Felix, der glückliche Imker
Wenn du bereit bist beginnen wir jetzt gemeinsam eine aufregende Rundreise durch das Bienenjahr.
Starten wir also jetzt mit dem Monat August, dem Monat, in dem jedes Bienenjahr von neuem beginnt.
Los geht’s, auf das du viele Entdeckungen machst.
Summende Grüße
Felix, dein glücklicher Imker
Zum Teil 1: Blogartikelserie rund um das Bienenjahr | Der August
Artikel zuletzt geändert: 26.02.2021
Joachim Kaufhold
28. Februar 2023 @ 19:22
Hallo Felix von beehappy,
erstmal danke für den tollen kostenlosen Kurs.
Der wird mir als Anfänger sehr
behilflich sein.
Ich habe da mal eine bitte (Frage)
Gibt es eine App oder noch besser eine Datei, ähnlich einem Kalender, in dem ich monatsbezogen die Arbeiten im Jahresverlauf eintragen kann.
Auf Monat klicken und es öffnet sich ein Fenster, wo die Jahresarbeiten aufgehen.
Sodass ich daran erinnert werde und ich nicht mehr die anstehenden Arbeiten an den
Bienen vergesse.
Freundliche Grüße
Joachim Kaufhold
Felix
14. März 2023 @ 17:24
Hallo Joachim,
sehr gerne, ist mir eine Freude auch dir bei deinem Vorhaben zur Seite zu stehen.
Zu deiner Frage:
Nun zu deiner Frage: Es gibt z.B. die Imker-App vom Deutschen Imkerbund, dort gibt es eine Übersicht der anstehenden Arbeiten für das Jahr, wenn du Bienen bewirtschaften möchtest. Schau dir gerne auch noch andere Apps wie Beekeepr an, auch mit Übersicht eines Jahresplans. Ob es eine App gibt, die dich auch noch an die anstehenden Arbeiten direkt erinnert (per Mitteilung), dazu ist mir aktuell leider keine Anwendung bekannt.
Summende Grüße
Felix, der glückliche Imker
BeeHappy, be more nature.
Uwe Pfeiffer
18. Dezember 2021 @ 14:14
Wo kann ich die Bienenhäuser aufstellen, wenn ich kein eigenes Grundstück habe?
Felix
10. Januar 2022 @ 18:18
Hallo Uwe,
danke dir für deinen Kommentar…
Hier ein paar Tips, wo auch ich Orte gefunden habe, um Bienen ohne eigenes Grundstück aufzustellen.
– Nachbarn
– Wasserwerke, die haben kleine Grundstücke, auf denen sich Pumpanlagen befinden
– Firmen, sehr beliebt für das Image der Unternehmen
– Evtl. Schrebergärten
– Stadtwerke
– Hotels
– Imkervereine habe evtl. Gemeinschaftsstandorte
– Förstereien zur Aufstellung im Wald
– Landwirte
Hoffe da waren ein paar Vorschläge dabei…
Summende Grüße
Felix, dein glücklicher Imker
BeeHappy, be more nature
Christian Maisch
19. November 2020 @ 21:43
ich habe mir nun die ersten 4 Kursteile angeschaut und ich bin voll begeistert von Bildern und Texten. Bitte mach weiter so und ich freue mich auf die Zeit die Theorie auch in die Praxis umzusetzen. Meine größten Bedenken sind noch die richtige Behandlungen bei Krankheiten bzw. auch die rechtzeitige Erkennung der Krankheiten. Aber mit Hilfe von Paten und Verein hoffe ich da noch hinein zu finden bzw. die Angst zu verlieren.
Felix
21. November 2020 @ 8:39
Hallo Christian,
herzlichen Dank für deine Rückmeldung. Ich freue mich riesig, dass dir meine Arbeit so sehr hilft.
In jedem Fall mache ich so weiter und werde in den nächsten Monaten gemäß meiner BeeHappy Mission, wenn du magst auch Dir, sogar den Einstieg in die Imkerei noch weiter erleichtern.
Das Erkennen von Krankheiten etc. wird dann auch mit meinen Angeboten keine Herausforderung mehr sein.
Versprochen!
Summende Grüße
Felix
Anna
7. November 2020 @ 17:33
Hallo Felix,
Ich bekomme jetzt schon zum 4.x deine Nachrichten und finde es super, wie Du (Ich hoffe das ist ok…?) alles sehr verständlich erklärst.
Ob ich letztendlich Imkerin in meinem Schrebergarten werden darf, muss der Vorstand noch entscheiden. Das Fachwissen will ich mir trotzdem aneignen, da ich es einfach spannend finde und Bienen mich faszinieren.
Falls der Vorstand zustimmt, wäre mein Plan 2-3 Völker auf meiner Pergola zu haben und dazu hab ich ein paar Fragen.
FRAGE:
Stört es die Bienen, wenn unter ihrem Stock, also in der Pergola Kinder spielen/schaukeln?
FRAGE:
Das Flugloch wäre Richtung Osten und da die Pergola hinter dem Gartenhaus ist, wären dadurch auch 3m ohne Durchgangs-Verkehr abgedeckt. Reicht das?
Vielen lieben Dank schon mal für deine Antwort, ich freue mich schon sehr darauf.
Herzlichen Gruß Anna 🙂
Felix
9. November 2020 @ 7:21
Hallo Anna (Das Dutzend geht sowas von klar;)),
Herzlichen Dank für dein Feedback zu meiner Arbeit, ich freue mich, dass ich mit meinem Tun auch dir helfen kann, auf deiner Pergola bald Honigbienen zu halten.
Deine Faszination für die Bienen kann ich übrigens sehr gut nachvollziehen.
So, nun zu deinen Fragen:
Sehr gut, dass Du die Bienenhaltung mit dem Vorstand absprichst, denn Bienen dürfen zwar überall dort gehalten werden, wo bereits andere Bienen gehalten werden (Ortsüblichkeit), doch auf Privatgelände oder im Schrebergarten brauchen wir Imker*innen zunächst eine Genehmigung.
Ich gehe davon aus, dass deine Pergola sehr stabil gebaut ist und es beim Schaukeln der Kinder nicht dazu kommt, dass sich das Dach bewegt. Denn bei 2-3 Völkern ist es möglich, dass die Völker zusammen bis zu 75kg Honig pro Ernte sammeln und dabei muss das Dach stabil genug sein…hinzu kommt ja noch das Gewicht der Beuten.
ANTWORT:
Aber ich denke, das hast Du im Blick, deshalb sehe ich kein Problem, dass die Kinder unter der Pergola spielen bzw. schaukeln. Im Gegenteil, Kinder lieben es auch mal bei den Bienen vorbei zu schauen.
Um den Flugbetrieb unserer Völker am Einflugsloch lenken zu können, empfiehlt es sich ca. 1m vor dem Flugloch eine Hecke, Wand, oder ein Sichtschutzzaun etc. aufzustellen, sodass die Bienen aus dem Flugloch kommend erst einmal nach oben fliegen müssen, um erst dann zur Seite weg fliegen zu können.
Hinter der Barriere (Zaun, Hecke, Wand) können Passanten etc. dann unbedarft vorbei gehen, ohne von Bienen angeflogen zu werden.
ANTWORT:
Die Höhe deiner Barriere ist mit 3 Metern optimal, wenn wir bedenken, dass die Meisten Menschen nicht größer als 2m sind.
Alles Gute und wenn auch du weitere Fragen hast, dann schreib mir gerne 😉
Summende Grüße
Felix