Juli im Bienenjahr
Bienen füttern, ein Bienenjahr geht zu Ende.
Eine Blogartikelserie rund um das Bienenjahr. Erfahre Monat für Monat, wie sich die Natur auf die Bienen auswirkt und wie Du als Imker*in darauf reagierst.
Dieser Artikel ist der der zwölfte und letzte Teil der Blogartikel Serie „Rund um das Bienenjahr“.
Wir schauen wieder zunächst darauf, was die Natur in diesem Monat mit den Bienen so macht, bevor wir auf die imkerlichen Arbeiten blicken.
Denn wie Du weißt, richten sich Imker*innen nach den Bienen und deren Entwicklung und nicht umgekehrt.
Wie sich die Natur im Juli auf die Bienen auswirkt.
Die Tageslänge verkürzt sich im Juli nach der Sommersonnenwende am 21. Juni und somit neigt sich auch die Brutkurve der Bienen wieder.
Im Juli des Bienenjahres werden somit immer weniger Bienen aufgezogen.
Das Bienenvolk fährt seinen Betrieb allmählich herunter und leitet die Geburt von Winterbienen ein, die wir uns im August schon mal angesehen haben.
Für das Überleben des Volkes in den Wintermonaten sind die zum Ende des Monats schlüpfenden Winterbienen verantwortlich.
In der Natur blühen immer noch eine größere Auswahl an bunten Pflanzen.
So duften Borretsch und Phacelia neben den Sonnenblumen und Stockrosen.
Für die Bienenbrut wichtige Pollen werden also im Juli noch fleißig gesammelt.
Auf die Idee zu kommen sich zu Teilen, verzichten die Bienen im Juli.
Denn fast unmöglich wäre es nun für ein neues Volk, noch vor dem Winter so weit zu erstarken, dass es den Winter überleben könnte.
Zumal auch die ersten Drohnen (männlichen Bienen) schon im Juli vor die Tür gesetzt werden und versterben.
Mehr über dieses Phänomen der Drohnenschlacht kannst Du übrigens im August erfahren.
Mit dem Schwinden der Drohnen gehen einer noch unbegattete Königinnen also ende Juli die Liebhaber aus.
Ein Bienenvolk an sich, verzichtet deshalb nun darauf, jetzt noch einen Schwarm loszuschicken, sprich sich zu teilen.
Hör auf zu suchen, fang an zu Imkern!

Jungvölker sind für den Winter startklar.
Die in diesem Jahr neu entstanden Völker, die sog. Jungvölker sind im Juli auf einem guten Weg,
wenn ihre Königin schon vor zwei bis drei Wochen von einem erfolgreichen Begattungsflug heim gekehrt ist und jetzt weiterhin fleißig für Nachkommen sorgt.
Varroamilben greifen an.
Jung- und Altvölkern macht die Varroamilbe zunehmend zu schaffen, denn bei zunehmend weniger Brut, bleiben eine gleiche Anzahl an Milben im Volk zurück, sodass auf eine Bienen gerechnet immer mehr Milben kommen.
Für Imker*innen ist der Juli im Vergleich zur gerade beendeten Hauptsaison der Imkerei (April bis Juni) zwar deutlich ruhiger, dennoch sollten wir uns nicht allzu früh zurücklehnen.
Obwohl ja nichts dagegen sprechen würde:
Entspannt bei deinen Bienenvölkern zu pausieren, dem summenden Klang der Bienen zu lauschen, während der warme Sommerwind durch deine Haare streicht und deine Nase den vertrauten Duft des Bienenvolkes wahrnehmen kann.
Wie herrlich kann der Sommer sein,
vor allem dann,
wenn Bienen dein.
OK, meine poetische Ausdrucksweise mal zurückgestellt,…gehen wir nun folgender Frage nach:
Welche Rückschlüsse lassen sich nun für Imker*innen aus den Entwicklungen im Juli ziehen?
Um auch im nächsten Jahr wieder eine ebenso lebendige Saison mit gesunden Bienenvölkern erleben zu können, musst Du als Imker*in bereits im Juli und später auch im August die nötigen Voraussetzungen schaffen.
Nur gesunde, wohlgenährte Völker überleben die Wintermonate ohne Blütenpracht und Wärme.
Sorge deshalb im Juli für optimale Startbedingungen gesunder Winterbienen.
Damit aus den befruchteten Eiern der Königin auch gesunde Bienen werden, kannst Du als Imker*in in diesem Monat folgendes tun.

Überprüfe, ob deine Völker auch wirklich jeweils eine Königin haben.
Bemerkst Du eine mögliche Abwesenheit der Königin zu spät, hat das Volk vielleicht nicht mehr genügend Zeit, um vor dem Winter ausreichend zu wachsen.
Dann bleibt dir nur noch die Möglichkeit das Volk mit einem andere zu vereinen oder gar aufzulösen.

Sorge für ausreichend Futter im Bienenvolk.
Insbesondere müssen nach der Honigernte bereits fehlende Vorräte für die Bienen verfügbar sein, damit die Winterbienen kontinuierlich mit genügend Futtersaft versorgt werden.
Im Blogbeitrag Bienenfüttern, findest Du alles wichtige zum Thema.
Unternehme etwas gegen die Varroamilbe.
Stelle dazu den natürlichen Varroabefall mit der im Oktober erwähnten Kontrollschublade fest.
Während der Varroabehandlung mit natürlichen Säuren, pausierst Du das Füttern deiner Bienen und anders herum auch.
Nur so ist sichergestellt, dass eine Behandlung auch Erfolge zeigen kann.
Tausche dunkle und alte Waben gegen neue Mittelwände aus.
Mehr darüber konntest Du im Oktober bereits nachlesen.
In Kombination mit dem Füttern bauen die Bienen so wunderschöne neue Waben aus.
Drohnenrahmen rausnehmen und Platz für Futter machen.
Solltest Du Ende März einen Drohnenenrahmen in dein Bienenvolk gehängt haben, um die Varroamilben aus dem Bienenvolk zu holen, kannst Du diesen Rahmen nun gegen eine normale Wabe tauschen.
Denn zum einen werden die Drohnen ja eh im Juli und August aus dem Volk geworfen und
des Weiteren wird der Platz vom Drohnenrahmen für eine gut gefüllte Futterwabe benötigt.
Volksstärke überprüfen
Insbesondere die Jungvölker, die Du in diesem Jahr gebildet hast, müssen jetzt beobachtet werden, damit dir eine verzögerte Entwicklung der Volker rechtzeitig auffällt.
Nur so kannst Du bis Ende August die Weichen stellen, für ein ausreichend starkes und vor allem gesundes Volk.
Worum es im Juli geht!
Im Juli als auch im August gilt es also als Imker*in den Weg zu bereiten, damit die Völker die restlichen Spenden der Natur an Pollen, Nektar und Honigtau optimal nutzen können.
Mit einem kontinuierlichen Blick auf die Varroamilbe und einer wirksamen Behandlung der Parasiten, lassen sich Hürden, auf dem Weg zu gesunden Völkern auch im nächsten Jahr, rechtzeitig nehmen.
So fängst Du in jedem Jahr aufs Neue im Juli an, den Grundstein für deine Freude an den Bienen und der Imkerei zu legen,
damit Du auch im nächsten Jahr das Imkern mit lebendigen Völkern und allen Sinnen erleben und erfahren kannst.
Behalte die Geschehnisse im Juli also im Blick und erinner dich immer daran, dass der Juli die Wintervorbereitungen deiner Bienen einläutet.
Mit deinem Einsatz im Juli ermöglichst Du den Bienen einen optimalen Start in ein neues Bienenjahr.
Felix von BeeHappy
Du hast nun den letzten und zwölften Teil der Blogartikel Serie „Rund um das Bienenjahr“ erfolgreich gemeistert!
Ich hoffe dir hat auch dieser Beitrag gefallen, dann schreibe das gerne in die Kommentare oder teile den Beitrag mit allen, die mehr über das Bienenjahr wissen sollten.
Solltest Du noch nicht genug von den Bienen im Jahresverlauf bekommen haben, dann kannst Du gerne noch einmal eine zweite Runde durch das Bienenjahr summen.
Vorher wünsche ich dir jedoch alles Gute auf deinem Weg im Bienenjahr und sicherlich hören wir bald wieder voneinander.
Summende Grüße
Felix
Martina
10. April 2022 @ 14:37
Lieber Felix
Danke für deine unglaublich seriöse und informative Homepage.
Ich lese Artikel um Artikel und schreibe mir sehr viel nützliches auf.
Da ich selber noch kein Bienenvolk habe, sondern mir zuerst viel Wissen
aneignen möchte, sind deine Seiten sehr hilfreich.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Engagement.
Ich freue mich sehr im nächsten Jahr mit meinen eigenen Bienen zu starten.
Bis dahin besuche ich deine Webseiten und den Imkerkurs fleissig.
Liebe Grüsse
Martina
Felix
16. April 2022 @ 14:47
Hallo Martina,
danke dir für dein Feedback. Freut mich, dass ich dir mit meiner Arbeit bei deinem Vorhaben wirklich weiterhelfen kann.
summende Grüße
Felix, dein glücklicher Imker