April im Bienenjahr
Nicht immer beginnt die Hauptsaison der Imkerei schon jetzt.
Eine Blogartikelserie rund um das Bienenjahr. Erfahre Monat für Monat, wie sich die Natur auf die Bienen auswirkt und wie Du als Imker*in darauf reagierst.
Dieser Artikel ist der neunte Teil der Blogartikel Serie „Rund um das Bienenjahr“.
Wir schauen wieder zunächst darauf, was die Natur in diesem Monat mit den Bienen so macht, um dann auf die imkerlichen Arbeiten zu blicken.
Denn wie Du weißt, richten sich Imker*innen nach den Bienen und deren Entwicklung und nicht umgekehrt.
Los geht’s also.
Wie sich die Natur im April auf die Bienen auswirkt.
April, April, der macht was er will. Wer kennt diesen Spruch nicht.
Auch im Bienenjahr gilt deshalb, dass die Hauptsaison der Imkerei nicht jedes Jahr schon im April beginnt. Manchmal fällt sie auch erst auf den Mai.
Wenn die Temperaturen im April jedoch regelmäßig über 15°C klettern, dann lässt die Natur ihre Muskeln spielen und gibt mit all ihrer Kraft den Lebewesen nach dem Winter ein neues Lebensgefühl.
In der Regel fängt Mitte des Monats April der Löwenzahn langsam an zu blühen und spendet reichlich Nektar für die Bienen.
Auch bei den Kirschbäumen kannst du meist zur Mitte des Monats beobachten, wie sich die Blüten öffnen.
Hast du schon mal bei Sonnenschein unter einem voll blühenden Kirschbaum gestanden, deine Augen geschlossen und nur dem Summen der Bienen gelauscht?
Das ist echt himmlisch. Probiere das mal und genieße einfach den Moment, es lohnt sich auf jeden Fall!
Weiter Bienenpflanzen, die meist Ende April blühen sind im übrigen noch Apfel- und Ahornbäume.
Durch die Größe der Bäume können bei geeignetem Wetter viele Nektartropfen von den Bienen gesammelt werden. Der Nektar wird dann im Bienenstock von den Arbeiterinnen liebend gerne zu Honig veredelt.
Sobald die Natur im Frühjahr wieder ausreichend Nahrung für die Bienen eines Volkes bietet, hat es den Winter erfolgreich überdauert.
Im Bienenvolk lockert sich im April meist die Wintertraube der Bienen wieder auf und die Honigbienen verteilen sich wieder über die ganzen Waben. Es herrscht ein reges Treiben.
Bereits mit dem Brutbeginn der Bienen im Winter werden die kurzlebigen Sommerbienen aufgezogen. Im April und spätestens im Mai werden so auch die letzten Winterbienen durch die Sommerbienen ausgetauscht. Imker*innen sprechen bei diesem Austausch auch von der Zeit der Durchlenzung.
Im August haben wir uns den Unterschied zwischen Winter- und Sommerbienen angesehen. Im April ist nun der Kreislauf von einer Wintergeneration zur nächsten Sommergeneration im Bienenvolk meist abgeschlossen.
Von Sommerbienen zu Winterbienen und wieder zurück, das Volk ist somit immer im Wandel.
Die Königin, in einem Bienenvolk, bringt auch in der Volksgröße im April einen Wandel hervor. Sie erhöht immer weiter ihre Legeleistung und kann schon jetzt eine Legerate von 1000 Eiern erreichen, pro Tag!
Gesteigerte Legeleistung der Königin.
Im nächsten Monat Mai wird die Königin in der Lage sein, im Vergleich zum April und je nach Behausung des Volkes, noch einmal das Doppelte an Eiern zu legen.
Das wären dann 2000 Eier pro Tag und auf 24 Stunden gerechnet 1,38 Eier pro Minute.
Nimmt man nun noch das Gewicht von jedem Ei zu einer Rechnung hinzu, dann legt die Königin an nur einem Tag mehr Eier als sie selbst wiegt.
Eine 40-Stunden-Woche ist für uns Menschen dann doch eine entspannte Sache, oder?
Selbstverständlich schafft die Königin diese enorme Leistung nicht alleine. Sie wird dabei gut begleitet und muss sich um nichts weiteres kümmern, als Eier zu legen und ihren Königinnenduft zu verströmen.
Durch ihren eignen Hofstaat wird die Königin rund um die Uhr gefüttert, gepflegt und voll und ganz betreut.
Ein Bienenvolk kann auch durch die Leistung der Königin im April und je nach Behausung eine Volksstärke von bis zu 30 Tausend Bienen erreichen. Alle Bienenwesen haben dabei verschiedene Aufgaben zu übernehmen. Insbesondere die größte Gruppe der drei Bienenwesen, die Arbeiterinnen, erledigen dabei die meisten Aufgaben.
Willst Du wissen welche das sind ?
Diese Aufgaben übernehmen Arbeiterinnen in einem Bienenstock?
Ausgehend vom Alter und Entwicklungsstand der Bienen durchlaufen die unfruchtbaren Weibchen (Arbeiterinnen) zunächst verschiedene Aufgaben im Volk, bevor sie zum Sammeln in den Außendienst wechseln und den Bienenstock verlassen.
Zu den Aufgaben der Arbeiterinnen zählen im Bienenjahr:
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- Putzen des Bienenstocks
- Pflegen und wärmen der Bienenbrut
- Entgegennehmen von Nektar und Verarbeitung von Pollen
- Bauen der Wabenstruktur
- Bewachen des Volkes
- Sammeln von Nektar, Pollen, Wasser, Baumharz
Im April spielen jedoch nicht nur die Frauen eine Rolle.
Die Männer (Drohnen) mischen ebenfalls je nach Witterung mal früher oder später im April mit. Denn erst nach dem Winter werden die Drohnen bei entsprechender Witterung wieder im Bienenvolk aufgezogen.
Auf dieser Wabe aus einer imkerlichen Beute (Bienenwohnung) schlüpfen die männlichen Bienen heran.
Wenn Du dich an die Geschehnisse im August erinnerst, werden die Drohnen nur zur Paarungszeit von April bis ca. Juli benötigt und danach aus dem Bienenstock geworfen.
Im April kann das Bienenvolk bereits so richtig voll werden, denn auch die Honigräume können meist zunehmend mit reifendem Honig gefüllt werden.
Eine imkerliche Beute mit 11 Holzrahmen, den sogenannten Rähmchen. Mit diesen lassen sich die einzelnen Waben eines Volkes flexibel bewegen und bestaunen.
So langsam reift im Bienenvolk das Gefühl heran, dass das Volk groß genug ist, um sich zu teilen.
So werden häufig gegen Ende April sog. Spielnäpfchen, also Königinnenzellen vorbereitet. Auf dem Bild rot eingekreist.
Indem die Königin ein Ei in die Spielnäpfchen legt, stimmt sie quasi einer Volksteilung zu, denn sobald sie darin ein Ei gelegt hat, beginnen die Arbeiterinnen eine neue Königin aufzuziehen.
Die spätere Volksteilung, das Schwärmen von Bienenvölkern, passiert dann meistens im Mai, weshalb wir darauf erst im nächsten Monat Mai einen blicken werfen werden.
Jetzt wollen wir zunächst einmal schauen, wie die Geschehnisse im April deine Arbeit als Imker*in beeinflussen.
Welche Rückschlüsse lassen sich nun für Imker*innen aus den Entwicklungen im April ziehen?
Am Ende des Winters eines jeden Bienenjahres blühen die Bienen immer mehr auf, denn die Hauptsaison beginnt im April so langsam oder ist in manchen Jahren auch schon im vollen Gang.
Für die verschiedenen Wege beim Imkern bedeutet der Start in die Hauptsaison beim Imkern jedoch auch verschiedene Arbeiten zu vollziehen oder sich einfach nur ohne Mühe an den Bienen zu erfreuen.
Artenschützer*innen können sich im April nun endlich wieder neben ihre Baumhöhle setzten und das Ein- und Ausfliegen der Bienen an ihrer artgerechten Behausung beobachten.
Und in der Imkerei mit imkerlichen Beuten sind dagegen ab April wieder die spannenden Einblicke in das Volk möglich.
Letztere Imker*innne, die auf imkerliche Beuten setzen, sollten bereits in den vergangenen Monaten die vorbereiteten Arbeiten für die Hauptsaison abgeschlossen haben, den im April ist anderes zu tun.
Während Artenschützer*innen ihr Volk kaum öffnen und das Volk von innen betrachten, sollten Imker*innne mit imkerlichen Beuten im April darauf gut vorbereitet sein.
In einem vorbereiteten Imkerlager sollte jetzt all das zügig gefunden werden, was du für den Einblick und die Arbeit an den Bienen benötigst.
Welches Material benötigst Du eigentlich bei der Bienenhaltung in imkerlichen Beuten?
Bei dem Imkermaterial, auf das Artenschützer*innen der Bienen meist verzichten können, unterscheiden wir zwischen:

Der Grundausrüstung an Werkzeuge, die du bei jedem Durchsehen deiner Völker benötigst und

Dem Material für variierende Arbeiten bei den Bienen, das sich je nach deinem Vorhaben mit den Bienen ergibt.
Grundlegende Werkzeuge für die Arbeit an den Bienen
Arbeitest du an den Bienen, dann benötigst du für deine Grundausrüstung u. a. einen Schutzanzug, Smoker den Stockmeißel und einen Bienenbesen.
Der Schutzanzug
Ich empfehle Neuimker*innen, die ihr Volk nicht nur von außen betrachten wollen, grundsätzlich einen Anzug zu tragen. Wenn überhaupt solltest du diesen erst mit ausreichender Erfahrung an den Bienen ablegen.
Denn solch ein Bienenanzug schützt dich nicht nur vor Bienenstichen, sondern vor allem schützt er auch deine Kleidung von klebrigen Stoffen aus dem Bienenstock.
Honig Bienenwachs und Propolis kleben ordentlich und sind schwer wieder aus der Kleidung zu bekommen.
Auf meiner Imkerweltreise habe ich übrigens in Australien einen Imker getroffen, dessen eigene und wortwörtliche nackte Wahrheit zum Thema Schutzanzug wie folgt aussah:
In den weiten Landstrichen Australiens, wo es heiß ist und die Sonne brennt und du selten auf Menschen triffst, dort imkere ich so, wie Gott mich geschaffen hat.
– ein australischer Imker auf meiner Weltreise
Ob mit oder ohne Schutzanzug, meine Empfehlung einen Anzug zu tragen kennst du jetzt. Doch was benötigt auch der australische Imker zusätzlich an grundlegenden Werkzeugen für die Arbeit an den Bienen?
Der Smoker
Ein Smoker (engl. Raucher) wäre dabei nicht schlecht.
Die noch immer in unseren Wäldern lebenden Honigbienen vermuten bei Rauch instinktiv einen Waldbrand.
Was machen also die Bienen, wenn sie Rauch wahrnehmen?
Sie nehmen Honig in ihren speziellen Honigmagen auf, und ziehen sich im Bienenstock zurück.
Keine Sorge, den Rauch wahrzunehmen und Honig aufzunehmen schadet den Bienen nicht. Der Rauch sorgt nur dafür, dass die Bienen beim Öffnen der Behausung nicht in Alarmstimmung geraten und sich angegriffen fühlen. Denn jedes Öffnen der Völker wäre ohne Rauch eine noch größere Störung der Bienen.
Mit Rauch sind die Bienen jedoch mit der Honigaufnahme beschäftigt und du kannst ohne weitere Störungen an den Völkern arbeiten.
Der Stockmeißel
Zum Arbeiten an den Völkern hilft dir ein Stockmeißel insofern, als du mit ihm Rähmchen, die Holzrahmen mit den Bienenwaben, voneinander lösen kannst.
Der Bienenbesen
Der Bienenbesen wird nicht häufig verwendet, dennoch wirst du ihn benötigen, wenn du Bienen z. B. von den Waben bekommen möchtest.
Dies ist zum Beispiel bei der Honigernte der Fall oder wenn Du den Drohnenrahmen im Zuge eines Ganzheitlichen Varroa-Konzepts ausschneiden möchtest.
Auch wenn du mit imkerlichen Beuten imkern möchtest, bei denen die Bienen ihre Waben fest an die Behausung bauen, lohnt sich ein Bienenbesen. So kannst du die Waben von Bienen frei legen und diese besser begutachten.
Das waren also drei Materialien der Grundausrüstung für das Imkern mit imkerlichen Beuten.
Zu einer kompletten Grundausstattung gehören jedoch noch weitere Gegenstände, die du dir in diesem extra Blogartikel ansehen kannst: Hobby Imker*in Grundausstattung.
Damit du nun die im April anstehenden Arbeiten erledigen kannst schwenken wir den Blick vom grundlegenden Werkzeug zu dem Material, das sich je nach deinem Vorhaben mit den Bienen ergibt.
Material für Arbeiten bei den Bienen, das sich je nach deinem Vorhaben mit den Bienen ergibt.
Entscheidest du dich von deinen Bienen Honig zu ernten, dann müssen die Bienen deine zukünftige Ernte häufig bereits ab April in ihrem Bienenstock lagern können.
Artenschützer*innen können dabei z. B. einen speziellen Honigring ihrer Baumhöhlensimulation hinzufügen.
Bei imkerlichen Beuten, also den Bienenwohnungen, die spezielle für die Bienenhaltung gebaut sind, kann der Honigraum meist freigegeben oder hinzugefügt werden.
Ein Beispiel für das Hinzufügen von Honigräumen ist das Imkern mit der Magazinbeute. Hier werden dem Volk sogenannte Honigzargen gegeben, in denen der Honig eingelagert wird und später geerntet werden kann.
Das Aufsetzen oder Freigeben der Honigräume sollte dann erfolgen, sobald die Kirsche blüht und das Volk seinen bisherigen Raum zu Dreiviertel mit Bienen besetzt hat.
Bei der Magazinimkerei wird zur Honigernte eine Honigzarge mit entsprechenden Waben hinzugefügt. Die Waben können dabei durch die Rähmchen (Holzrahmen) flexibel bewegt werden.
Wenn Du also mit deinen Bienenvölkern Honig ernten möchtest, dann solltest du meist im April für genügend Platz sorgen oder dein Volk erweitern, indem du die Honigräume aufsetzt oder frei gibst.
Je nach Behausung funktioniert die Honigernte oder dessen Vorbereitung im April somit ein wenig anders und vielleicht fragst du dich deshalb nun:
Welche Bienenbeute ist denn die richtige für die Honigernte oder die Imkerei generell?
Zugegeben gibt es verschiedene Bienenbehausungen mit jeweiligen Vor- und Nachteilen.
Auf jeden Fall sollte die Beschäftigung mit den Bienenbeuten nicht dein Start in die Bienenhaltung sein.
Vielmehr ergibt sich eine optimale Behausung für dich und die Bienen nur dann, wenn du zunächst die Honigbienen kennen lernst.
Bevor du beim Imker*in werden also über die große Honigernte oder seine Vorbereitung im April nachdenkst, gewinne beim Start in die Imkerei doch erstmal eine eigene Haltung zu den Bienen.
Mit dem Wissen über das Leben der Bienen kannst du dann sehr gut selbst entscheiden, welche Behausung es würdig ist, deinen Bienen ein Zuhause zu geben und welche nicht.
Und du kannst natürlich bestimmen, wie stark du die Bienen nutzen möchtest. Erst dann wählst du eine geeignete Behausung, je nach deinem Vorhaben.
Puh, hinter einem simplen Wunsch Honig zu ernten und Imker*in zu werden steckt vielleicht eine Menge mehr als du gedacht hast, oder?
Im April ist jedoch noch mehr zu tun, insbesondere dann, wenn du Bienen in imkerlichen Beuten hältst.
Drohnenrahmen schneiden im April.
Mit einem Stockmeißel wird beim Imkern mit Rämchen in imkerlichen Beuten , die Drohnenbrut und damit auch eine Anzahl an Varroamilben aus dem Volk entfernt.
Während sich Artenschützer*innen um ihre Bienen in Baumhöhlen keine Sorgen machen brauchen, müssen sich Imker*innen bei der Bienenhaltung in imkerlichen Beuten selbst um die Gesundheit ihrer Völker kümmern.
Insbesondere dann, wenn Imker*innen Bienenvölkern ein übernatürliches Raumvolumen mit der Bienenwohnung zur Verfügung stellen (mehr als 40 Liter), entstehen in einem Volk neben mehr Bienen und Honig auch mehr Bienenkrankheiten wie z. B. die Varroamilben.
Sollen die Bienenvölker somit auch in imkerlichen Beuten gesund bleiben, dann sind von Imker*innnen Maßnahmen erforderlich.
Eine Möglichkeit die Milbenanzahl im Volk zu reduzieren bietet u. a. das Drohnenbrutschneiden.
Das Einhängen eines Drohenenrahmens haben wir bereits im März, bei der 1. Durchsicht der Völker, besprochen. Aber aufgrund der Witterung kann es auch erst im April möglich sein den Drohnenrahmen in die Völker zu hängen
Meistens ist der Drohnenrahmen jedoch bereits im April soweit ausgebaut, dass er ausgeschnitten werden kann.
Mit dem Ausschneiden des Drohnenrahmens reduzierst du dann die Milbenbelastung ohne irgendein Medikament verwenden zu müssen.
Behalte die Geschehnisse im April also im Blick und erinner dich immer daran, dass im April die Hauptsaison der Imkerei schon beginnen könnte. Und wenn du Honig ernten möchtest, dann erinnere dich ebenfalls daran, dass du den Bienen ausreichend Platz zur Verfügung stellst und in imkerlichen Beuten immer ein Auge auf die Varroamilbe haben musst.
Felix, dein glücklicher Imker
Du hast nun den neunten Teil der Blogartikel Serie „Rund um das Bienenjahr“ erfolgreich gemeistert!
Ich hoffe dir hat der Beitrag gefallen, dann schreibe das gerne in die Kommentare oder teile den Beitrag mit allen, die mehr über das Bienenjahr wissen sollten.
Klasse, dann bist Du nun bereit für den nächsten Schritt in den Mai.
Im April gab es ja schon viel Spannendes bei den Bienen zu erleben, denkst du dir?
Dann warte mal den Mai ab, da passiert wirklich etwas ganz erstaunliches…
Lass es uns jetzt gemeinsam im Artikel Mai herausfinden.
Summende Grüße
Felix
Zum Teil 10 der Blogartikelserie „Rund um das Bienenjahr | Der Mai
Helmut Dahl
2. Mai 2021 @ 14:34
Hallo Felix,
wieviel Futter verbraucht denn ein Wirtschaftsvolk Ende April / Mai, wenn die Durchlenzung durch ist, die ersten Drohnen schlüpfen.
Wie kann ich den Futterbedarf gut Messen und nächste Woche ist es kalt und regnerisch und ich habe Angst, dass die Bienen ggf. verhungern. Muss ich auffüttern? Wenn ja womit? Wie lange, wie viel 🙂
Ab wann brauchen sie keine Zufütterung.
REGION Südliches Berlin, ländlich. Kirsche in voller Blüte. Wetter um 10 Grad nächste Woche klälter.
Danke für deine Einschätzung und Info. Verbrauch pro Tag /Woche.
Viele Grüße
Helmut
Felix
9. Mai 2021 @ 8:42
Hallo Helmut,
Der Futterverbrauch ist sehr individuell, je nach Wärmeisolierung der Behausung oder der Volksstärke. Als grobe Einschätzung kannst du bei einem Wirtschaftsvolk zur jetzigen Zeit im April und Mai mit einem Futterverbrauch von ca. 1kg pro Woche rechnen. Dabei bekommen die Völker ihre Nahrung in der Regel selbst aus der Natur.
Messen lässt sich der Vorrat, indem du dir deine Rähmchen ansiehst. Ein Deutsch-Normal-Maß-Rähmchen (DNM) komplett mit Honig (oder Futtersirup) gefüllt wiegt ca. 2kg. Ein Dadanträhmchen 2,5kg. Es müsste also bei nur einem Rähmchen DNM zwei Wochen lang bei unter 12°C ununterbrochen regnen, bevor ein Volk verhungern würde.
Idealerweise sind die Völker im August und September des Bienenjahres so gut ausgefüttert, dass sie damit auch nicht im Frühjahr bis ende März und bei Regenwetter verhungern. Ich füttere meine Völker im Herbst auf 11 Rähmchen DNM inkl. Beute mit 25kg Futter auf.
Sobald im April und Mai viele Pflanzen wieder blühen, kommen die Bienen gut alleine zurecht, was den Futtervorrat anbelangt.
Viele summende Grüße
Felix, der glückliche Imker
Thorsten
18. Dezember 2020 @ 18:22
Schlafen Bienen eigentlich? Die Königin wird bei 1,38 Eier pro Minute ja kaum schlafen können.
Felix
2. Februar 2021 @ 12:06
Hallo Thorsten,
Ja, Bienen schlafen auf jeden Fall!
Dabei ist jedoch nicht die Königin die Biene, welche am meisten schläft. Es sind die Arbeiterinnen, die draußen im Feld für das Volk sammeln. In der Nacht hängen sie dann häufig mit einer fehlenden Muskelspannung und hängenden Fühlern im Bienenvolk und erholen sich von ihrer Arbeit. Jungbienen schlafen wohl auch, diese haben aber nach Jürgen Tautz kein ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus.
Summende Grüße
Felix